
Anti-Trauma-Platte: Oft unterschätzter Schutz
Trauma-Pads mögen auf den ersten Blick wie ein kleiner, sogar unnötiger Fehler erscheinen. Doch das ist ein schwerwiegender Fehler. Diese Einlagen spielen eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Rückenverletzungen durch ballistische Einwirkungen auf eine Platte. Aber warum ist das so wichtig?
1. Auffahrunfall: eine stille Gefahr
Trifft ein Geschoss auf eine ballistische Platte, selbst wenn es gestoppt wird, verursacht der Aufprall eine Verformung nach hinten: das sogenannte Backface-Trauma. Dieses oft unterschätzte Phänomen kann schwere körperliche Schäden verursachen.
Bei einer Stahlplatte kann diese Verformung den Rumpf durchdringen, Rippen brechen und innere Organe schädigen. Aber Vorsicht: Auch Verbundplatten (Keramik, UHMWPE usw.) können bei zu starkem Rückentrauma schwere Verletzungen verursachen.
Kurz gesagt: Eine Platte stoppt die Kugel, aber nicht unbedingt den daraus resultierenden physischen Schaden. Jede Technologie, die diese Energie reduzieren oder umverteilen kann, ist daher wertvoll.
2. Trauma-Pads: Schaumstoff oder ballistische Faser
Trauma-Pads sind zusätzliche Schichten, oft aus hochdichtem Schaumstoff oder ballistischen Fasern. Ihre Aufgabe? Sie absorbieren und verteilen Stöße und reduzieren so die Eindringtiefe der Platte in den Körper deutlich.
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Trauma-Pads aus ballistischen Fasern sind im Allgemeinen wirksamer. Sie bestehen aus Materialien, die starke Stöße absorbieren können und eignen sich besonders für Verbundplatten (Keramik, PE usw.).
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Schaumstoffe hingegen werden häufig mit Stahlplatten verwendet. Ihre Flexibilität ermöglicht eine gute Lastverteilung und die Absorption von Vibrationen. Da sie leichter sind, können sie auch in Konfigurationen bevorzugt werden, bei denen das Gewicht ein wichtiges Kriterium ist.
3. ICW ≠ Traumapads! Vorsicht vor gefährlicher Verwechslung
Eine wichtige Erinnerung: Verwenden Sie NIEMALS ein Trauma-Pad allein hinter einer ICW-Platte (In Conjunction With).
Diese Platten sind ausschließlich für den Schutz nach NIJ IIIA ausgelegt (sie können 9-mm- oder .44-Magnum-Projektile stoppen). Ein Trauma-Pad, egal wie gut, hat keine ballistische Stoppwirkung.
Die Verwendung eines Trauma-Pads anstelle von 3A-Schutz macht Ihr System extrem gefährlich. Diese Verwechslung kommt in der Branche allzu oft vor. Nicht vergessen: ICW = obligatorischer NIJ 3A-Schutz.
4. Jedes Trauma-Pad ist gut geeignet (außer bei alleiniger ICW)
Wenn Sie eigenständige Platten tragen, ist ein Trauma-Pad immer von Vorteil. Es macht Sie zwar nicht unbesiegbar, kann aber im Falle eines Aufpralls innere Verletzungen reduzieren.
Persönlich würde ich selbst zusätzlich zu einem ICW + 3A gerne ein Trauma-Pad hinzufügen. Ja, das sind drei Lagen. Aber wenn es um den Schutz Ihres Brustkorbs, Ihrer Organe und Ihres Atems geht, ist das kein Luxus, sondern gesunder Menschenverstand.
5. Zahlen, die für sich sprechen
Bei Pangolin zeigen interne Tests:
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Trauma-Pads aus ballistischen Fasern reduzieren die Rückwärtsauslenkung um fast 20 %. Beispielsweise reduziert sich die Auslenkung einer API BZ-Platte mit einer anfänglichen Auslenkung von 33 mm mit unserem Faser-Pad auf 25 mm.
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Traumapolster aus Schaumstoff bieten eine Reduzierung um ca. 15 % bzw. eine Reduzierung auf 28 mm.
Airpads hingegen sind auf Komfort und Belüftung ausgelegt, reduzieren Auffahrunfälle jedoch nicht wesentlich.
Abschluss
Ein Trauma-Pad ersetzt zwar keine Platte, verbessert aber deren Sicherheit und Wirksamkeit deutlich . Ob Profi- oder Sportschütze, unterschätzen Sie diese oft übersehene Funktion nicht. Körperschutz bedeutet nicht nur, eine Kugel aufzuhalten: Es geht darum, den Aufprall und seine Folgen zu minimieren .
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